10.09.2021
Wie Stattbahnhof, Rothmühle und Reichelshof die Azubis für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren
36 Auszubildende starteten am 1. September bei der Firma Schäflein ins Berufsleben. Der erste Halt war allerdings nicht das Logistikzentrum in Röthlein, sondern das Kulturhaus Stattbahnhof, eine der wohl bekanntesten Locations in Schweinfurt. Die sogenannten Welcome Days standen bei Schäflein in diesem Jahr ganz unter dem Motto Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Viele regionale Institutionen, so auch der Stattbahnhof, der Wertstoffhof Rothmühle und die Umweltstation Reichelshof, unterstützten das Logistikunternehmen dabei, den Nachwuchstalenten, einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen und sie für die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu sensibilisieren.
Discofeeling, eine Kneipentheke, bunte Wände, Sticker en masse und eine Bühne – das klingt nicht gerade nach der Location für den ersten Ausbildungstag bei einem Logistikspezialisten aus Schweinfurt. Aber genau das war sie: Die Nachwuchstalente von Schäflein wurden nämlich nicht im Logistikzentrum in Röthlein begrüßt, sondern in der Kultlocation Schweinfurts – dem Stattbahnhof. Und der Plan von Dana Prozeller, der 28-jährigen Ausbildungsleiterin, ging auf: Denn die Atmosphäre im Kulturzentrum, das bereits zu den Top 50 Adressen der alternativen Clubszene gewählt wurde und aus dem kulturellen Leben Schweinfurts nicht mehr wegzudenken ist, lockerte die Stimmung auf und half das Eis zu brechen. „Für unsere Welcome Days gibt es kaum eine bessere Location, um sich in einer kreativen, ungezwungenen Atmosphäre kennenzulernen und ein tolles Miteinander zu genießen“, so Dana Prozeller. Auch die Unterstützung der Corona-Pandemie gebeutelten regionalen Institutionen spielte für die Firma Schäflein eine große Rolle bei der Location-Auswahl. Der Stattbahnhof musste während der Pandemie die Türen lange geschlossen halten: „Wir wissen nicht, wie lange wir das durchhalten können …“ verkündete das Haus auf seiner Website. So waren die Welcome Days eine echte Win-Win-Situation.
Die Welcome Days bei Schäflein ermöglichen das Kennenlernen auf einer persönlichen Ebene, die man im rein beruflichen Kontext meist nicht erreicht. Die fachliche Ausbildung und fachübergreifende Schulungen kommen natürlich auch nicht zu kurz. Denn auch Berichtsheft schreiben will gelernt sein. Trotzdem ist es der Firma Schäflein ebenso wichtig, den jungen Menschen andere Facetten zu zeigen und sie fürs Leben vorzubereiten.
Da die drei Tage Einführung ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und des Umweltbewusstseins standen, durften neben vegetarischem und veganem Essen natürlich auch die Themen Mülltrennung, Plastikreduktion und Recycling nicht fehlen. Der perfekte Ort dafür war die Rothmühle in Geldersheim. Zwischen Rest- und Sperrmüll, Wertstoffen und Problemabfällen gab Monika Böhm-Weniger den Schäflein-Azubis einen Einblick in die Müllverwertung und -vermeidung. Die Azubis waren erstaunt und auch besorgt über die enormen Müllberge. Dadurch wurde schnell klar, wie wichtig es ist, so früh wie möglich Bewusstsein dafür zu schaffen. Wie funktioniert Mülltrennung? Warum ist sie so wichtig für unsere Umwelt und was passiert, wenn der Müll nicht getrennt wird?
Das Highlight war der letzte Tag der Welcome Days: Als regionales Informationszentrum für zukunftsorientierte Umweltthemen war die Umweltstation Reichelshof die perfekte Anlaufstelle, um der Natur mit allen Sinnen zu begegnen. Bei Sonnenschein und 20 Grad führte Angelika Imgrund, Leiterin der Umweltstation, die Azubis durch den Natur- und Umweltgarten. Vom Gartenbiotop über Kamele und Esel und Bienenstöcke – es gab viel zu sehen und Frau Imgrund steckte die Truppe mit ihrer Leidenschaft für Tier und Natur an: „Mensch und Natur im Einklang – so sollte es sein. Ich bin dankbar, dass wir unsere Arbeit im Reichelshof weiterführen können. Durch Corona mussten wir um unsere Existenz bangen und wissen es deshalb umso mehr zu schätzen, dass solch tolle, nachhaltige Aktionen wie die für die Schäflein-Azubis bei uns stattfinden.“
Der Höhepunkt war der Bau einer Nisthilfe für Wildbienen. Als Prototyp diente dafür der vom Reichelshof konzipierte und in der eigenen Holzwerkstatt gefertigte „Schäflein-LKW“. Unter fachkundiger Anleitung konnten die Schäflein-Azubis ihre eigene Wildbienennisthilfe nachbauen. Sichtlich stolz hielten sie dann ihr einzigartiges nachhaltiges Werkstück in den Händen.
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